Hope Theatre mit beeindruckender Vorstellung am DBG

Am 13.06. war das Hope Theatre Nairobi in der Aula des DBGs zu Gast und bot den Stufen 10 und EF eine Mischung aus Theater, Dialog, Musik, Witz und Tanz. Möglich gemacht wurde diese Veranstaltung durch die großzügige Bereitschaft des Fördervereins, die Kosten für den Auftritt zu übernehmen. Einleitend warf der österreichische Theaterleiter Stephan Bruckmeier durch eine Mischung aus Anekdoten und Dialog eine Menge Fragen und Denkanstöße ins Publikum. So wurde etwa durch eine interaktive Übung zum Teilen einer Tafel Schokolade mit zwei Schüler*Innen auf der Bühne festgestellt, dass wir stets aufeinander zukommen müssen, wenn wir teilen. Es wurde auch erfragt, wer denn überhaupt schon mal in Afrika gewesen sei. Durch Anekdoten über Spitzenpolitiker, die vom „armen Land Afrika“ sprechen, und die ein oder andere politisch nicht immer korrekte Spitze wurde die wichtigste Frage aufgeworfen: Sprechen wir zu viel über und zu wenig mit Afrika?
Die Performance des Hope Theaters wurde durch eine eindrucksvolle Tanz- und Theatereinlage von Winnie Akinyi, der kenianischen Theaterleiterin, und Awa Nikiema, einer belgisch-burkinischen Tänzerin, eröffnet. Anschließend kam Mamadou Diabate, ein österreichisch-burkinischer Musiker, für ein Musikstück mit auf die Bühne. Eine kurze Unterbrechung durch Stephan warf auf provokante Art und Weise die Frage auf, ob es sich hierbei nicht um klischeehaften Kitsch handele. Dies wurde jedoch direkt verneint und die Aufführung als Vermittlung von Kultur mit edukativem Ansatz beschrieben. Was könne denn weniger Klischee sein, als seine Kultur, auf die man stolz sei, authentisch an andere zu vermitteln?, so Winnie sinngemäß. Anschließend wurde dieses Prinzip im Hauptteil der Aufführung als pädagogisches Verhältnis zu einem konsequenten Ende geführt. So lernte eine Bühne voller Schüler*Innen und das Publikum afrikanische Tanzschritte und ein Begrüßungslied. Hierbei wurde das ein oder andere Paar Beine ordentlich verknotet und der Spaß in der Aula war deutlich spürbar. Bei einer tollen Zugabe billierte Yannick Bohlender aus der 10b gemeinsam mit Mamadou am Balafon. In der abschließenden Fragerunde nutzte Winnie die Chance und stellte die Arbeit vor Ort in Nairobi vor. Die Schüler*Innen empfanden die Stimmung als „locker und angenehm“ und mit einem „echten Gefühl von Gemeinschaft“, verließen die Veranstaltung aber auch mit offenen Fragen, über die sie noch weiter nachdenken müssen. Vielleicht ist das aber auch genau die Absicht gewesen.